Panikattacken erkennen! Symptome verstehen und mit einem Selbsttest Klarheit gewinnen
- Mariangela Carta
- 14. Mai
- 7 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 18. Mai
Wenn Angst plötzlich übernimmt und du nicht weißt, wie du wieder zu dir findest
„Es war, als würde mich jemand aus meinem eigenen Körper schleudern. Ich konnte kaum noch atmen. Mein Herz raste. Ich dachte: Jetzt sterbe ich.“
So oder so ähnlich klingt es, wenn Klient:innen von ihrer ersten Panikattacke berichten. Mitten im Alltag, ohne Vorwarnung, scheint der Boden unter den Füßen zu verschwinden. Ob beim Autofahren, Einkaufen oder nachts im Bett – Panikattacken überfallen Betroffene oft wie ein innerer Sturm. Und hinterlassen Angst, Ohnmacht und das Gefühl, verrückt zu werden.
Viele kommen erst dann in die Praxis, wenn sie sich selbst kaum noch wiedererkennen. Wenn sie sich abends fragen: Wie lange halte ich das noch durch?
Doch die Wahrheit ist: Angst ist nicht dein Feind. Sie ist ein Schutzmechanismus – nur manchmal hat sie sich verirrt. Und dann braucht es einen neuen inneren Kompass.
Fazit: 👉 In diesem Artikel bekommst du Orientierung. Sanft. Fundiert. Und praxisnah.
Was dich in diesem Beitrag erwartet
Was eine Panikattacke ist – und was sie nicht ist
Warum dein Körper nicht verrückt spielt, sondern ein SOS sendet
Wie du mit einem Selbsttest besser verstehst, wo du gerade stehst
Berichte aus meiner Praxis: Wie Menschen mit Angst zurück ins Leben fanden
Wie du deine nächsten Schritte erkennst – und warum Hilfe zu holen kein Zeichen von Schwäche ist
Und: Ein Geschenk für dich – Dein kostenloser Angst-Wegweiser, 7 einfache Tools für den Notfall – direkt für dich sofort anwendbar, ohne Schnickschnack mit Klartext.
Wenn dein Körper zum Sprachrohr deiner Angst wird
Vielleicht fühlst du dich oft einfach „komisch“. Als würdest du dich selbst von außen beobachten. Oder als ob du durch den Tag funktionierst – aber innerlich gar nicht mehr richtig dabei bist.
👉 Das ist kein Zufall. Viele Betroffene von Panikattacken berichten auch von Depersonalisation oder Derealisation – einem Gefühl von Entfremdung, das sehr beängstigend wirken kann.
Mehr dazu liest du hier:🔗 Wenn du dich selbst oder die Welt nicht mehr spürst – Depersonalisation & Derealisation
Panikattacken sind mehr als „nur Angst“. Sie zeigen, dass dein inneres System gerade nicht mehr weiß, wie es sich regulieren soll. Der Körper ruft laut – weil er lange zu leise war.
Was sind Panikattacken eigentlich?
Ganz kurz erklärt - eine Panikattacke ist eine plötzliche, sehr intensive Angstreaktion, die ohne reale äußere Gefahr auftritt.
Dein Körper reagiert, als wäre ein Löwe hinter dir – obwohl du vielleicht gerade im Supermarkt stehst oder im Bett liegst. Es ist der sogenannte Fehlalarm deines autonomen Nervensystems.
Typische Symptome sind
Herzrasen oder Herzstolpern
Atemnot oder ein Engegefühl in der Brust
Schweißausbrüche, Zittern, Hitzewallungen
Schwindel, Übelkeit, Benommenheit
Angst, die Kontrolle zu verlieren oder „verrückt zu werden“
Angst zu sterben
Gefühl der Unwirklichkeit (Derealisation) oder Selbstentfremdung (Depersonalisation)
Diese Reaktion ist nicht eingebildet. Sie ist körperlich real – nur der Auslöser ist innerlich.

Aus der Praxis: „Ich kann nicht mal mehr allein zum Bäcker gehen“
Anna*, 42, kam zu mir, nachdem sie über Wochen immer wieder Panikattacken erlebt hatte – besonders in engen Räumen, U-Bahnen oder beim Einkaufen. Sie begann, ihre Wohnung kaum noch zu verlassen. Sie sagte im Erstgespräch: „Ich schäme mich so. Ich war immer stark – und jetzt hab ich Angst vor dem Supermarkt.“
In unserer Arbeit ging es nicht darum, „die Angst wegzumachen“. Es ging darum, ihre Bedürfnisse hinter der Angst zu erkennen, Sicherheit im eigenen Körper wiederzufinden und sich Stück für Stück dem Leben zurückzunähern. Heute sagt Anna: „Ich weiß, dass mein Körper mit mir spricht – und ich habe gelernt, ihm zuzuhören, statt mich zu fürchten.“
(*Name geändert, Fallbeispiel anonymisiert)
Selbsttest: Wo stehst du gerade?
Dieser kleine Selbsttest hilft dir dabei, besser einzuordnen, wie sehr dich deine Angst aktuell beeinflusst.
Es geht nicht um Diagnose – sondern um Selbstwahrnehmung. Und um die Frage: Will ich etwas verändern?
So funktioniert’s:
Lies jede Frage in Ruhe durch. Antworte spontan mit: ✔️ Ja = 2 Punkte ✔️ Manchmal = 1 Punkt ✔️ Nein = 0 Punkte

Die 10 Fragen
Fühlst du dich im Alltag durch deine Angst eingeschränkt?
Hast du körperliche Symptome (Herzrasen, Schwindel, Atemnot), ohne medizinischen Befund?
Vermeidest du Situationen aus Angst vor einer Panikattacke?
Hast du Angst vor der Angst?
Fällt es dir schwer, dich selbst zu beruhigen, wenn es akut wird?
Fühlst du dich oft unverstanden oder alleingelassen mit deiner Angst?
Fragst du dich manchmal, ob du „noch normal“ bist?
Wünschst du dir, dass jemand erkennt, wie sehr dich das belastet?
Hast du Angst, die Kontrolle über Körper oder Gedanken zu verlieren?
Ist dein Leben enger geworden, weil du versuchst, Angst zu vermeiden?
So wertest du deinen Test aus
Zähle am Ende alle Punkte zusammen. Du hast bei jeder Frage entweder 0, 1 oder 2 Punkte notiert – insgesamt sind maximal 20 Punkte möglich.
Schau dir dann an, in welchem Bereich du mit deiner Punktzahl landest.
Lies die Beschreibung achtsam – und vor allem: ohne Selbstverurteilung. Es geht nicht darum, dich zu bewerten, sondern dich besser zu verstehen.
🧡 Sei ehrlich zu dir – aber auch sanft.
Deine Auswertung – liebevoll & ehrlich
0–5 Punkte → Leichte Belastung Du scheinst grundsätzlich stabil – doch vielleicht kennst du diese kleinen Unsicherheiten, die immer mal wieder anklopfen. Sanfte Achtsamkeitsroutinen und Körperübungen könnten dir helfen, noch tiefer bei dir zu landen.
6–13 Punkte → Mittlere Belastung Du trägst die Angst schon eine Weile mit dir – auch wenn du oft „funktionierst“. Vielleicht ist jetzt ein guter Zeitpunkt, genauer hinzuschauen. Hol dir gern Unterstützung. Du musst das nicht allein tragen.
14–20 Punkte → Starke Belastung Dein System steht unter Hochspannung – und das darf sein. Angst ist kein Zeichen von Schwäche. Es ist ein Zeichen, dass etwas in dir gesehen werden will. Du darfst dir Hilfe holen. Vielleicht ist jetzt der Moment für deinen ersten Schritt.
Dein kostenloser Notfall-Begleiter
Wenn du das Gefühl hast, die Kontrolle zu verlieren – oder dich selbst –dann brauchst du keine Ratgeber. Du brauchst etwas, das dich hält.
Dieses Mini-Ebook ist nicht irgendein PDF.
Es ist ein kleiner Anker.
Eine Erinnerung: Du kannst dich wieder spüren.
Angst ist mehr als ein Gefühl – sie ist ein Signal
Oft versuchen wir, Angst zu kontrollieren, zu ignorieren oder zu bekämpfen. Doch viel heilsamer ist es, sie als Botschaft zu verstehen. Als ein Teil von dir, der gesehen werden will.
👉 Wie das geht? Das zeige ich dir hier:🔗 Wenn Angst, Panik oder Wut übernehmen – Wie du deine Emotionen regulier
Aus der Praxis: „Ich habe gelernt, meine Angst nicht mehr zu bekämpfen“
Jonas*, 29, sagte nach einigen Monaten Begleitung: „Früher habe ich gegen die Angst gekämpft. Heute sehe ich sie als Signal. Ich höre hin – und finde Wege, gut für mich zu sorgen.“
Diese Art von Feedback erhalte ich regelmäßig, wo Klient:innen ihre Erfahrungen mit meiner Arbeit ganz offen teilen. Vielleicht magst du mal einen Blick darauf werfen.
Du bist nicht kaputt – aber vielleicht lebst du gegen dich
Vielleicht fühlst du dich manchmal wie ein Fehler im System. Als wärst du das Problem. Doch was, wenn es genau andersherum ist?
Was, wenn dein Körper das Einzige ist, was noch funktioniert?
Was, wenn dein Nervensystem dir seit Jahren sagt: „So nicht mehr!“ – und du hörst einfach nicht hin?
Vielleicht warst du immer die Starke. Die Funktionierende. Die, die sich zusammenreißt.
Und jetzt schämst du dich, weil dein Körper „nicht mehr mitmacht“?
Doch dein Körper will nicht streiken. Er will dich retten.
Vor dem Funktionieren. Vor dem Getrieben-Sein. Vor dir selbst, vielleicht.
👉 Frag dich mal ehrlich
Was in deinem Alltag ist eigentlich unlebbar – obwohl du es täglich lebst?
Was unterdrückst du so lange, bis dein System rebelliert?
Wo machst du gute Miene zum innerlich erschöpften Spiel?
Für wen hältst du dich stark – obwohl du längst müde bist?
Das hier ist nicht das Ende. Es ist der Anfang von etwas anderem. Nicht von „mehr aushalten“, sondern von neu anfangen. Mit dir.
👉 Lies dazu auch:🔗 Warum du nicht kaputt bist – sondern dein System überlastet ist
Dein nächster Schritt – wenn du wirklich bereit bist, dich dir selbst zuzuwenden
Bitte buche dir KEINEN Termin, wenn du sagen möchtest: „Ich tu ja was … ich geh ja zur Therapie.“… aber innerlich nicht wirklich bereit bist, etwas zu verändern.
Denn ich gehe mit dir dorthin, wo es ungemütlich wird.
Dorthin, wo du vielleicht lange nicht hinschauen wolltest.
Nicht um dich zu überfordern – sondern damit du dir selbst wieder begegnen kannst.
Und du bist dabei nicht allein.
Ich begleite dich.
Ehrlich.
Haltgebend.
Ohne Urteil.
Denn am Ende gibt es nur eine Frage: Willst du wirklich etwas verändern?
Nicht später.
Nicht irgendwann.
Sondern jetzt.
👉 Wenn du diesen Gedanken wirken lassen willst:🔗 Selbstverantwortung in Lebenskrisen – warum du mehr Einfluss hast, als du denkst
Wenn du sagst: „Ja. Ich will mich mir selbst zumuten – und endlich etwas bewegen.“, dann begleite ich dich gern auf diesem Weg - in deinem Tempo, auf deine Art.
Wichtig zu wissen
Dieser Artikel dient der Information und Orientierung – er ersetzt keine medizinische oder psychotherapeutische Behandlung.
Wenn du unter starken oder länger anhaltenden Symptomen leidest, wende dich bitte an eine:n Fachärzt:in oder eine:n approbierte:n Psychotherapeut:in. Besonders bei intensiven Panikattacken oder stark ausgeprägten Angstzuständen ist eine fundierte diagnostische Abklärung wichtig und sinnvoll.
Ich begleite dich im Rahmen meiner Zulassung als Heilpraktikerin für Psychotherapie – mit einem klaren Fokus auf Verbindung, Stabilität und einer achtsamen, ganzheitlichen Herangehensweise.
📞 In akuten psychischen Krisen erreichst du rund um die Uhr den psychiatrischen Krisendienst unter0800 – 655 3000 (kostenfrei).
Weitere Informationen findest du unter: www.krisendienste.bayern
Danke! Das hilft mir gerade!